Samstag, 29. Dezember 2007

Pünktlich zum Jahreswechsel......



......haben wieder zahlreiche Wirte in der Gemeinde Fügen ihre Preise neu kalkuliert und sind alle samt zu demselben Ergebnis gekommen. Trotz der traurigen Tatsache, dass Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Treibstoffen, Verwaltungsgebühren, Polizeistrafen, Skikarten, Dienstleistungen etc., etc., etc., bereits zur tagespolitischen Normalität gehören stimmen auch die Wirte bereitwillig in den Chor des Kapitalismus ein und machen den sonst als entspannend bekannten und beliebten Wirtshaus/Kaffeehausbesuch zu einer finanziellen Belastung, welche auf Dauer massive Auswirkungen auf den Verschuldungsgrad der Bevölkerung haben kann. Obwohl keine merkliche Qualitätssteigerung bei den angebotenen Produkten zu verzeichnen ist und die Bevölkerung aufgrund des Tourismus ohnehin schon Preise zu bezahlen hat die es notwendig erscheinen lassen einen eigenen Bausparer für Gasthausbesuche anzulegen, wird die Korrektur der Preise nach oben ohne weiteres hingenommen. Kaum jemand denkt daran nachzufragen womit man die alljährliche Preissteigerung rechtfertigt und weshalb es immer nur teurer, aber niemals billiger wird? Hier ein möglicher Erklärungsversuch: Der Ölpreis wird durch die kriegstreiberische Politik der Vereinigten Staaten und dem unersättlichen Durst Chinas nach Öl in die Höhe getrieben. Kaffeebauern in Südamerika, welche ihr Endprodukt zu einem Spotpreis an Großhändler verkaufen sind das schwächste Glied in der Handelskette und werden ausgebeutet. Aufgrund der erhöhten Transport- und Energiekosten (Öl) gibt es nur eine einzige Möglichkeit die Mehrkosten für jene die an dem Handel verdienen zu decken - der Preis für den Kunden muß gesteigert werden. Dieser sehr vereinfachte Erklärungsversuch macht deutlich, dass fast jede Preissteigerung in engem Zusammenhang mit dem Ölpreis steht und selbst die Wirte in der Gemeinde Fügen regelrecht dazu gezwungen sind die unerwünschten Kosten auf den Kunden abzuwälzen.........."Coffee for Oil".........."babel"

19 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

cooler beitrag, babel.
ja, die teuerungsrate trifft uns alle, am meisten den konsumenten. aber rechnet man sich mal aus, was man alles für eine tasse café braucht:
eine lokalität, mobilar, wasser, espressomaschine, espresso café, besteck (löffel), geschirr, spülmaschine, strom, spülmittel, wc anlagen, kellner/in usw...
schon mal darüber nachgedacht?

lg die birgit

Anonym hat gesagt…

Ich hab nun ganz intensiv nachgedacht, und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:
aus einem Kilogramm Bohnen kann man mit einem Kaffeeautomaten im Schnitt 80-90 Tassen Kaffee brühen.
Das ergibt dann einen Kilopreis von etwa EURO 220,-- für die Bohnen. Arme Gastronomie!!!
In Italien zahlst für einen Cappucino maximal EUR 1,60, und bei uns bald das doppelte.

Iselber hat gesagt…

aber ich will doch nicht mit einem Kaffee alles finanzieren was der Gastronom dafür braucht. Für die mancherorts aufgerufenen Preise könnt ich doch glatt noch das Geschirr mit nach Hause nehmen (und die Kellnerin vieleicht auch noch :-)) und der Wirt würde immer noch im Plus aussteigen...

Anonym hat gesagt…

Es könnten den Angestellten der Gastronomie auch chinesische Löhne bezahlt werden...wäre günstiger, damit das restliche Volk noch ins Kaffeehaus setzen kann....
Lebensmittel, Transfer und noch so einiges hat sich extremst verteuert. Dass die Gastronomie ebenfalls teurer einkaufen muss, und genauso Strom, ect. bezahlen muss, wird wohl vergessen. Wer sich´s nicht leisten kann, sollte daheim bleiben und Privatfeten schmeißen...
Nichts für ungut.....guten Rutsch ins neue Jahr (wie und wo auch immer jeder feiert)

Anonym hat gesagt…

das kommt davon! das haben wir alles den randalierern auf der partymeile zu verdanken. jetzt müssen wir zum kaffee auch noch die blumentröge, die blumen und sträucher usw., alles eben, was dem zweibeinigen ungeziefer in den weg gestanden ist, mitbezahlen. wo ist die bürgergarde, die nach planung einiger gemeindegscheidlinge schon vorvorgestern hätte stehen sollen??? her mit dieser privatarmee bevor sich fügen niemand mehr leisten kann ... im umweg! :-)

Anonym hat gesagt…

Man nehme:

€ 220,00 und subtrahiere sie um 20% (Umsatzsteuer - abzuliefern ans Finanzamt) ergibt das ca. € 180,00. Du wirst Kellner/innen benötigen, die dir den Café bringen ... eine Kellnerin hat in etwa - ich schätze mal ca. € 2.000,00 brutto (ist glaub ich eh noch ziemlich niedrig angesetzt ... aber Löhne gehen ja nicht nach oben :-) ) wirst aber wahrscheinlich mindestens zwei brauchen um ein kleineres Kaffeehaus zu betreiben... ergibt also in etwa 4.700,00 Personalkosten (Lohn wird ja 14 mal ausgeschüttet) sind am Tag € 156,00 ... bleiben also noch ca. € 24,00. So Steuern wie die Grundsteuer und Abgaben wie Krankenversicherungsbeiträge, AKM, Versicherungen, fallen ja auch nicht an ... Einrichtung ist finaziert und der Einkauf der noch wegerechnet werden muss ist da noch gar nicht weg (guter Kaffe für ein Gasthaus welches etwas Wert auf guten Kaffee legt bezahlt nicht € 5,00 für einen guten Kilo Kaffee sondern sicherlich das 3 bis 4 fache ... Und zum Schluss gibt es noch so was wie Pacht. Wer sich sein eigenes Standbein aufbauen und nicht von mütterlichem oder väterlichem Reichtum gesegnet wurde, muss so etwas auch bezahlen.

Bleiben vielleicht noch wenige Euros über kommt natürlich nochmals das Finanzamt - Einkommensteuer - ist doch klar ... geht auch nochmals bis zu 50% (glaube ich zumindest)

Think about it!

Anonym hat gesagt…

es steht jedem frei sich selbstständig zu machen:
-geld nur wenn gearbeitet wird
-kein bezahlter krankenstand
-keine 14 löhne bei 10 1/2 Monaten arbeit
-kein arbeitslosengeld
-selbstbehalte von 20% beim arztbesuch
-etc.

also eröffnets ein kaffee, ein restaurant und macht´s besser, wenn es so lukrativ und einfach ist.

"babel" hat gesagt…

Respekt, Respekt....das hat sich hier ja zu einer echten Expertendiskussion entwickelt. Eine wahrhaft fruchtvoller, verbaler Schlagabtausch.....so soll`s sein.....thanxxxxx ;-)

Anonym hat gesagt…

Fakt ist:
Die Betten hen z'billig, die Getränke z'teuer.

Anonym hat gesagt…

@anonym : zitat "betten zbillig":

ich werd meine oma anstelle vom altersheim in ein eventhotel verfrachten - ist auf jedenfall billiger und das essen ist auch besser - kaffee darf´s in dem alter eh nimma trinken und den lärm aus´m pub hört´s eh nimma.

Anonym hat gesagt…

@anonym : zitat "betten zbillig"

Ich darf mit recht behaupten, dass ich ein alter Hase im Gastronomie-geschäft bin.
Jeden Monat erlebe ich öfters, wie die Gäste jammern, wir wären halt zu teuer.... und woanders ist alles besser und billiger.
In Italien die dreckigen Gläser, in Spanien dasselbe. Ich war schon in einigen Orten angefangen in London, New York, Wien, Bali, Malediven, Ägypten, Italien, Frankreich, Spanien und noch viele Länder und Städte mehr. Egal wo ich war, auch wo ich in Deutschland gearbeitet und gewohnt habe. ÜBERALL WAR ES TEURER, OB WOHNEN ODER ESSEN UND TRINKEN. lg und euch allen einen guten rutsch
die birgit

Anonym hat gesagt…

Die erhöhten Preise dienen halt zur Aufrechterhaltung der Fügener Kaffeehauskultur.
Und den armen Wirtshausbesitzern soll ja auch eine Kleinigkeit zum Leben bleiben.
P.s. Schade dass es in Fügen keinen Kaffee der Sorte Kopi Luwak gibt - da könnte man über den Preis diskutieren.

Anonym hat gesagt…

ich werd meiner katzekaffebohnen zum fressen geben und produziere meinen eigenen kopie luwak. :-D

es ist nicht nur dass der kafe teurer wird die gastronomen müssen ihn ja auch teurer einkaufen , dass heizöl wird teurer , und und und
wenn man dann noch ein wenig verdienen will muss man halt preise anpassen weil nur zum spass allein betreibt man kein lokal oder wird selbstständig .
jeder der meint er könnte es billiger machen und noch davon leben MACHT EUCH SELBSTÄNDIG und viel glück dabei
Gruß und Guten Rutsch ins neue Jahr
Andi

Anonym hat gesagt…

Wäh, Kopi Luwak, ich trink doch nix "Geschissenes"!

Anonym hat gesagt…

es ist ja sicher so, das Preise angepasst werden müssen, aber in welchem maße? Wenn die Preise immer mehr steigen, kommt am ende auch das böse erwachen.

Anonym hat gesagt…

Zu den 50 % Einkommensteuer: Wenn du soviel zahlst, dann muss man sich deiner sicherlich nicht erbarmen, denn dann hast du ein Jahreseinkommen(Gewinn), das jenseits der 50 000€ liegt. Armer Gastwirt!!!

Anonym hat gesagt…

Verdienst Du etwa weniger als 50.000 p.a. ?

Naja, ausserdem steht da "bis zu"!

Bei 50.000 wär übrigens der ESt. Satz bei ds. 33%

Anonym hat gesagt…

Hast eh recht - "nicht bis zu" sondern "über 50.000€"!

Die Einkommensteuersätze wurden letztes Jahr neu geregelt. Kann sein, dass man jetzt bei 50.000€p.a. nur mehr 33% zahlt. Eigentlich logisch, denn das heißt, dass den ohnehin schon besser Verdienenden noch mehr bleibt. Tut mir leid, aber in dieser Größenordunung kenne ich micht nicht mehr 100%ig aus;o)

Unknown hat gesagt…

des einzige was da nützt ist, dass man sich gleich wie beim einkaufen von lebensmitteln verhaltet. man schaut wo ma das beste preis leistungsverhältnis bekommt. da in fügen kein gastronom besonders gute i.e. besonders schlechte qualität liefert geht man halt zum billigsten. markt ist angebot und nachfrage, wenn sich der konsument nicht ändert (sondern nur jammert) wird sich der anbieter auch nicht ändern