Montag, 28. September 2009

Wieder aufheizen....

......wird sich die Diskussion rund um die Verkehrssituation auf der Zillertaler Bundesstraße, sobald die Skigebiete ihre Pforten öffnen. Das Bild der Blechlawine vom Tunnel in Strass bis hinein nach Mayrhofen gehört bereits zum gewohnten Bild für die einheimische Bevölkerung und wer glaubt das Ende der Fahnenstange in Sachen Verkehrsbelastung sei erreicht, der wird in Zukunft noch dunstblaues Wunder erleben. Die Gemeinde Fügen ist eine jener Kommunen welche die volle Packung der Verkehrsbelastung bekommt und wer sich an einem schönen Wochenende im Winter auf die Bundesstraße traut braucht entweder verdammt gute Nerven oder sollte es sich überlegen in einen Hubschrauber zu investieren. Die tausenden Touristen, welche logischerweise auch Geld für die Region bringen, reisen im seltensten Fall per Bahn an und sind somit der Hauptverursacher der Verkehrslawine. Die Trassenlegung der Bundesstraße, welche ursprünglich nicht direkt an Fügen vorbeigeführt hätte, erfolgte auf drängen der damaligen Fügener Gemeindepolitiker so wie sie sich heute darstellt. Diverse Geschäftsleute hatten damals wie auch heute Angst um ihre Existenz und wehren sich mit Zähnen und Klauen gegen eine Verlegung der Straße in Richtung Osten. Diese alte Variante wurde lange nicht mehr diskutiert, denn mittlerweile scheint man sich mit der grenzwertigen und für manche Bevölkerungsteile extrem belastenden Situation abgefunden und resigniert zu haben. Man konnte förmlich zusehen wie stark der Verkehr in den letzten Jahren zugenommen hat aber der Tourismus ist die heilige (Geld-) Kuh und somit ist die Toleranzgrenze bei der Politik auch ein wenig höher. Für die Zukunft wird man sich die Frage stellen müssen ob es in dieser Tonart weitergehen kann, denn die Belastbarkeitsgrenze in verkehrs- sowie umwelttechnischer Sicht ist definitiv erreicht. Der Tourismus bzw. die Seilbahnwirtschaft hat nicht nur das Zillertal sondern auch das Land Tirol fest in der Hand aber es regt sich immer mehr Widerstand gegen den Ausverkauf der Natur, denn langfristig, ist diese Situation nicht zumutbar für die Bevölkerung im Zillertal und im Speziellen in Fügen. Der allgegenwärtige "Brotneid" erstickt jedoch jede Diskussion über Verkehrslösungen im Keim, denn das Interesse die Verkehrslawine in geordnetere Bahnen zu leiten ist mehr als begrenzt. Auch die Zillertalbahn bzw. die öffentlichen Verkehrsmittel sind keine Alternative für den Gast und so werden auch die nächsten Generationen mit dem Problem zu kämpfen haben.

Radikale Zukunftsvision: "Zillertal im Jahr 2050: Radikale Einheimischengruppierungen mit terroristischem Einschlag blockieren die Eingänge zum Zillertal mit Waffengewalt. Sie verlangen von jedem Autofahrer eine absurd hohe Mautsumme sodass dieser direkt dazu gezwungen wird auf alternative Transportmittel umzusteigen. Die Touristiker setzen sich zur Wehr doch immer wieder werden sich durch die Guerilla-Taktik der Separatisten unter Druck gesetzt und müssen nachgeben. Die wehrhafte Gruppe mit dem Namen "Zillertal Environmental Radicals" (kurz "ZER") ist enorm gut vernetzt und hat auch Sympathisanten bei der örtlichen Polizei, was dazu führt, dass man der Gruppe kaum habhaft werden kann. Durch ihr radikales Vorgehen im Sinne der nachfolgenden Generationen gewinnen die "ZER" immer mehr Anhänger speziell unter den jungen Menschen. Es entwickelt sich eine Bewegung die nicht mehr aufzuhalten ist............."utopisch – wer weiß????".........."babel"

Montag, 21. September 2009

Es war einmal in einer.....

.....Gemeinde im vorderen Zillertal, dass zwei verirrte Wanderer Halt machten um sich nach dem rechten Weg zu erkundigen. Sogleich trafen sie auf "Josef Baron von Münchhausen", stolzer Besitzer einer Schuhfabrik, der jedoch dafür bekannt war sich hin und wieder mit Touristen und Einheimischen ein Scherzlein zu erlauben und so schickte er sie in die falsche Richtung. Nach einem kurze Fußmarsch trafen sie auf "Bruno den Braungebrannten", der nicht lange zögerte und die beiden Männer in seine Schenke einlud wo bereits "Adi die Reblaus" auf sie wartete und ihnen, bei einigen Glaserln Wein, die Zusammenhänge in der Gemeinde erklärte. Leicht beschwingt vom Rebensaft machten sie sich auf und kamen am Haus von "Werner dem Weis(ß)en" vorbei, der gerade mit "Franz dem Bauernkönig" und dessen Bruder "Alois dem Hünenhhaften" ein Streitgespräch über Grundgeschäfte und den Bauernstand allgemein führte. Die müden Wanderer wurden eingeladen sich dazuzusetzen und es dauerte nicht lange und "Walter mit dem wallenden Haar" und sein gefährte "Rudolf der Belesene" kamen des Weges. Auch sie folgten der Einladung des Werner und die illustre Runde wurde immer größer. Die deutsche Wanderer hatten auf einmal gar kein Interesse mehr weiterzuziehen und zeigten sich schwer fasziniert von den Geschichten und Sagen der Einheimischen. "Egon der Schützenmeister" kam ebenfalls hinzu und wusste so manche wahrheitsgetreue Geschichte aus dem Leben eines Jägers zu erzählen, sodass die Deutschen wie gefesselt waren. Der Alkohol floss in Strömen und man entschied sich gemeinsam weiterzuziehen zu "Klaus dem Kellermeister", der bekannt dafür ist immer einen edlen Tropfen sowie einen lockeren Spruch auf Lager zu haben. Nachdem der Boden so mancher Flasche erreicht war kam die lustige Runde erst so richtig in Fahrt und man rief den Kutscher "Herbert den Weitgereisten", welcher sofort mit seinem Gespann herbeieilte. Auf dem Weg bergauf machte man Halt bei "Hermann dem Trickreichen" welcher sich nicht zweimal bitten ließ, seine Türen zu später Stunde noch einmal aufzusperren. Die deutschen Wanderer wussten zwischenzeitlich nicht mehr wie ihnen geschah und an die nächste Station bei "Friedrich dem Münzreichen" konnten sie sich am nächsten Tag kaum noch erinnern. Gegen 04:00 Früh endete das gesellige Beisammensein im Gastbetrieb von "Marianne der Sangeskundigen" und "Gottfried dem Einflussreichen" und man bot den Wanderern an zum Sondertarif im Gastbetrieb zu übernachten. Am nächsten Tag erwachten sie ziemlich "prellig" und wanderten weiter auf die Alm zu "Dada der Wortgewaltigen", welche bereits zahlreiche Gäste zu bewirten hatte. Die Wandersmänner riefen sich die letzte Nacht nochmals in Erinnerung und kamen zu dem Schluss, dass man wohl ein Zillertaler sein muss um die Menschen hier zu verstehen............"fairy tale gone bad? – no!!"........."babel".......

Montag, 14. September 2009

Sehr kreativ betätigt.....

.....hat sich vor kurzem ein "szeneblog"-Leser im Zusammenhang mit dem Thema Spieljochbahn - hier das Ergebnis:

Ein Seilbahnmärchen

oder

Warum gibt eine Kuh, die man nicht füttert, keine Milch mehr ?

Es war einmal (so müssen Märchen anfangen) ein mehr oder weniger ruhiges Dorf im vorderen Zillertal. Es war etwas größer als die rundum gelegenen, und darauf konnte man sich schon etwas einbilden, man war was. Damals waren die Jahreszeiten noch Jahreszeiten. Für junge Leser, die es nicht mehr erlebt haben, es waren vier – Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Heute sind es nur noch drei – Sommersaison, Wintersaison, tote (umsatzlose) Zeit. Die Zillertalbahn fuhr noch mit Dampf und die Leute lebten wesentlich ruhiger als heute.
Der Sommertourismus florierte in diesen Zeiten, die Beherbergungsbetriebe erhöhten die Unterbringungsmöglichkeiten für Sommerfrischler und bemerkten auf einmal ganz erschrocken, dass die Betten im Winter ungenutzt, das heißt kein Geld bringend, herum standen. Auch dem Dorfkaiser gefiel das gar nicht. Gemeinsam mit dem Kaiser der Nachbargemeinde, die nur aus verstreut liegenden Bauernhöfen am Berg bestand, überlegte er, wie man aus dem Schnee, den es damals noch reichlich und gratis gab, Geld machen könnte. Es gab ja schon ein klitzekleines Schigebiet am hintersten Ende des Finsinggrundes, das aber nur auf einem besseren Karrenweg, meistens schwierig, manchmal wegen Lawinengefahr gar nicht, zu erreichen war.
Die beiden Kaiser beschlossen in ihrer Großherzigkeit den Wintersport zu fördern und etwas zur Verbesserung der Lage zu tun, um ihren Untertanen auch im Winter die Möglichkeit zum Broterwerb zu geben. Natürlich konnten sie nicht vermeiden, dass sich dadurch die eigenen Schatzkammern besorgniserregend füllen würden, sie waren zufällig Miteigentümer der Liftanlagen in Hochfügen. Sie spuckten in die Hände, wenn Kaiser so etwas tun, krempelten die Ärmel auf, wenn Kaiser so etwas tun, und auf einmal gab es eine Straße und Strom und neue Lifte und neue Hotels. Natürlich gab es das alles nicht umsonst, aber der Oberkaiser in Innsbruck spendierte den einen oder anderen Schilling, die Gemeindekassen wurden gemolken bis sie nicht mehr klimperten, und bei so regem Geldverkehr konnte es auch geschehen, dass eventuell Geld, das im Dorf gebraucht worden wäre, im Finsinggrund verschwand. Aber der Zweck heiligt die Mittel, der Erfolg ließ nicht auf sich warten. Auf einmal war man ein Schiort, nicht so bekannt wie Kitzbühel oder St. Anton, und neidig schaute man ins obere Zillertal, denn die Mayrhofner hatten auch nicht geschlafen.
Die Kaiser hätten sich also in aller Ruhe zurücklehnen, die Früchte ihrer guten Taten und den Dank der Untertanen genießen können. Wenn, ja wenn, da nicht dieses aufmüpfige schifahrende Gästevolk gewesen wäre. Hochfügen ist ja wunderschön, aber warum kann man in Fügen nicht schifahren. Eigentlich passte das den Kaisern gar nicht, jetzt hatten sie eine sprudelnde Geldquelle, die sich selbst zudrehen sollten. Wenn in Fügen die Möglichkeit zum Schifahren besteht, fahren weniger Leute nach Hochfügen, wer tut sich schon täglich eine Stunde Autofahrt an, wenn es auch ohne geht.
Die Kaiser waren nicht umsonst Kaiser, sie hielten bei gutem Essen und Trinken einige Beratungen ab und voller Stolz präsentierten sie der unterwürfigen Bevölkerung das Ergebnis. Wenn es der Wille des Volkes und der Gäste ist, errichten wir ein Schigebiet in Fügen. Weil aber wegen der vielen Investitionen für Hochfügen die Kassen angeblich leer waren, muss jeder seinen Beitrag leisten, dafür gehört Ihm dann ein kleines Stück vom neuen Schigebiet, aber nur ein kleines, denn regieren und kommandieren wollten die Kaiser, weil sie das besonders gut konnten.
Jetzt hätte das Märchen wirklich eines werden können, denn die Händler, Handwerker, Wirte und sogar Arbeiter und Angestellte öffneten Ihre Sparstrümpfe, ein Mann mit Visionen und Weitblick wurde zum Verwalter bestellt und fast über Nacht war das Schigebiet am Spieljoch fertig. Eine Gondelbahn mit der Talstation am Ortsrand von Fügen beförderte die Gäste auf den Berg, wo wunderbare Pisten mit dazugehörigen Liften die Gäste begeisterten. Begeistert und stolz waren auch die vielen Fügener, die jetzt zwar keinen Sparstrumpf, dafür aber die Aussicht auf eine halbwegs gesicherte Zukunft hatten.
Schon nach kurzer Zeit kamen so viele Gäste, dass der Verwalter den Kaisern vorschlug, das Gebiet auszubauen. Das passte den beiden Kaisern aber gar nicht. Sie sahen, dass der Verwalter viel zu gut arbeitete. Wenn sie ihn weiter machen ließen, würde gar Hochfügen darunter zu leiden haben. Einen Mann mit so viel Tatkraft konnten auch die Kaiser nicht bremsen. Darum wurde er aus dem Dorf verwiesen. Leider, oder Gott sei Dank, wurde er deswegen nicht schwermütig. Er schaute sich in der Nähe um, fand einen geeigneten Berg und errichtete sein eigenes Schigebiet, in dem er und seine Familie sich von keinem Kaiser dreinreden oder bremsen lassen müssen. Aber das ist ein eigenes Märchen, sogar ein echtes, mit einem glücklichen Ende.
Die Kaiser freuten sich, jetzt konnten sie wieder schalten und walten, wie sie wollten. Das taten sie auch, indem sie nichts taten. Solange viele Menschen auf dem Spieljoch herumwedelten, brauchte auch keiner was tun. Alle waren zufrieden. Die Kaiser verzichteten auf neue Lifte, dafür investierten sie weiter kräftig in Hochfügen. Die Seilbahnen und Lifte in Fügen wurden immer älter, die in anderen Schigebieten komfortverwöhnten Schifahrer immer weniger. Normalerweise versucht ein Liftbetreiber den Besucherschwund zu analysieren und reagiert entsprechend. Warum immer mehr Leute den Schiberg Spieljoch mieden, war offensichtlich, die Reaktionen der Kaiser überraschend und mehr als dürftig. Sie planten und projektierten, planten und projektierten, planten und projektierten. So entstand das Märchen vom neuen Lift am Spieljoch, das nun schon jahrelang weitergeschrieben wird, manchmal überraschend und spannend, aber durch die ständigen Wiederholungen eher langweilig.
Mittlerweile regieren die Nachfolger der alten Kaiser und setzen diese Tradition ungeniert fort. Immer wieder verkünden sie den Bau neuer Abfahrten, neuer Lifte - das Spieljoch soll wieder werden was es schon einmal war, ein Wintermärchen und Schiparadies. Sogar über Zusammenschlüsse mit anderen Schigebieten wird laut nachgedacht, es wird geplant und projektiert, geplant und projektiert. Währenddessen bauen die Schigebiete rundum munter um und aus, bieten ihren Gästen zeitgemäßen Komfort und Service und freuen sich über immer noch steigende Gästezahlen. Die Spieljocher schwimmen auf der Retrowelle und vertrauen auf das Nostalgiebedürfnis der Stammgäste. Wie lange werden diese Gäste mit der mit Abstand ältesten Umlaufbahn Österreichs den Berg hinaufrumpeln und hoffen, dass irgendwann eines der immer wieder präsentierten Projekte realisiert wird. Bestimmt nicht bis zu dem Jahr, in dem Ostern und Weihnachten am selben Tag sind.
Denn lange vorher ist wahrscheinlich das Ende des Seilbahnmärchens da, einer Geschichte mit einem bösen Ende. Die Kaiser können aber wie in jedem echten Märchen weiter planen und projektieren bis ans Ende ihrer Funktionsperiode, oder wie heißt es so schön in anderen Märchen : wenn sie nicht gestorben sind, planen und projektieren sie noch heute...."ghostwriter"....

Montag, 7. September 2009

Wirklich gelungen.....

......war das Herbstfest mit der Bayrischen Band "Blechblosn", welches vergangenes Wochenende in der Fügener Festhalle veranstaltet wurde. Veranstalter Mike "Rosso Mike" Kobliha hat es mit Hilfe von taktisch klugem Werbeeinsatz, gezielter Mundpropaganda und breit gestreuter Information geschafft das Fest bekannt zu machen und die Bevölkerung dazu zu bewegen sich in dieTracht/das Dirndl zu hauen und in die Festhalle zu kommen. Natürlich spielt die Band "Blechblosn" zu Recht (allgemein bekannt vom Gauderfest) ein nicht unwesentliche Rolle wenn es darum einen bestimmten Publikumskreis anzulocken aber genau dies dürfte die Absicht des Veranstalters gewesen sein. Beim Blick durch die prall gefüllten Sitzreihen der Festhalle konnte man klar erkennen dass die durchschnittlich 13 bis 15-jährige Komasäuferfratktion kaum anwesend war wozu sicherlich auch die Preisgestaltung und der Security-Service ihren Teil beitrugen. Eine besonders erfreuliche Tendenz beim Herbstfest in Fügen war das klare Bekenntnis der Jugend zu Tracht/Lederhose bzw. Dirndl. Nachdem der alpenländisch/rustikale Bekleidungsstil in den letzen Jahren immer mehr salonfähig geworden ist, wagen sich selbst tendenzielle Vaterlandsverleugner auf das rutschige Society-Parkett und kommen in der Krachledernen zum Herbstfest um bei Blasmusik und Bier zu feiern. Freilich spielt die Damenwelt in dieser Hinsicht in einer eigenen Liga, denn was man beim diesjährigen Herbstfest so alles zu sehen bekam, dürfte selbst beim "letzen Eunuchen" (dieser Begriff ist nicht näher zu definieren und kein persönlicher Angriff auf männliche Personen mit hochfrequenter Stimme) für biologisch bedingte Nervosität gesorgt haben (Bilder unter www.better2gether.net). Die Band aus dem benachbarten Bayern weiß das Publikum mitzureißen und der Bierkonsum stieg in schwindelerregende Höhen. Zeitweilige "Glasl"-engpässe hintere dem Tresen steckte das zu bemitleidende Schankpersonal locker weg und auch der Umsatz dürfte in diesem Jahr um ein paar satte Prozent höher sein als im letzen Jahr. Das Herbstfest in Fügen hat das Potenzial sich zum absoluten Knaller zu entwickeln, denn mit der richtigen Mischung, einer vernünftigen Preispolitik sowie einer tadellosen Organisation lässt sich auch für die Zukunft planen. Die Lederhosen-Romantik scheint jedenfalls wieder stark im Kommen zu sein und mit ihr die Tendenz zum zünftigen Beisammensein................."oas, zwoa, gsuffa!!!"........."babel"...........